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NYC2035 PULP NEWS: Neues Gesetz zur Kriminalitätsbekämpfung erwartet

In enger Zusammenarbeit zwischen Somawell Industries und der Regierung ist eine Gesetzeserweiterung geplant, die weitreichende Folgen bei der Kriminalitätsbekämpfung mit sich bringen würde. Wie gegenüber dem Magazin verlautete, liegt dem Kongress bereits in diesen Tagen ein Gesetzesentwurf zur Abstimmung vor. "Ich bin sehr aufgeregt und hoffe, dass das Mental Health Department und Somawell Industries in Kürze einen wichtigen Schritt zum Ausbau der mentalen Gesundheit der Bevölkerung tun können. Mentale Gesundheit, Prävention, Senkung der Kriminalitätsrate - ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein gesund empfindender Mensch daran etwas schlechtes finden könnte!" erklärte eine überzeugte Mrs Thompson vom Mental Health Department.

Dass die NYC2035 Pulp News von dieser Gesetzesabstimmung überhaupt schon vorab erfuhren, ergab sich nur zufällig während eines Interviews mit Mrs Thompson. Mit ihrer ausnahmslos blütenweissen Kleidung hatten Mrs Thompson und ihr Begleiter Mr Alvarez die Aufmerksamkeit unserer Reporterin Skye Robertson auf sich gezogen, die für ein Gespräch anfragte. "Mr Alvarez und ich halten uns zur Zeit in New York City auf, um die Zusammenarbeit mit Somawell Industries zu intensivieren. Wir sind gerade dabei, neue Wirkungsbereiche zu eruieren, zum Beispiel im Bereich der Korrektur von Straffälligen, oder bei auffällig psychisch Kranken. Unser Aufgabenbereich ist vor allem die mentale Gesundheit der Bevölkerung. Hier hat Somawell schon einige wertvolle Beiträge geleistet."

Erst vor wenigen Tagen hatte Dr. Bieder in einem Interview bestätigt, dass ein Einsatz der Mind Perfection Therapy als Resozialisierungsprogramm bei Straftätern theoretisch denkbar wäre. Offenbar ist die Regierungsbehörde auf diesen Gedanken schon längst vorher gekommen und sieht sich als Vorreiter für Regelungen, die nicht erst bei den Folgen, sondern den Ursachen ansetzen: "Resozialisation ist ein Bereich, den wir als interessant erachten. Aber auch Prävention ist wichtig. Wie in allen Gesundheitsbereichen. Je früher man präventiv wirksam wird, desto besser. Prävention verhindert sich verschlimmernde Krankheitsverläufe und vor allem die Kosten für das Gesundheitssystem."

Welche Möglichkeiten zieht die Regierungsbehörde als Präventionsmassnahmen in Betracht? "Angenommen, es gelingt uns, psychisch auffälligen Menschen zu helfen, bevor sich ihr Leiden chronifiziert, so würden wir die Kriminalität senken und die Sicherheit der Bevölkerung stärken können. Wir alle wissen, dass viele Bürger unter leichten Symptomen leiden. Noch nichts Besorgniserregendes, für sich betrachtet: leichte Persönlichkeitsstörungen, Depressionen, Anflüge von Paranoia - das ist nicht ungewöhnlich und leicht zu behandeln. Wenn es sich aber chronifiziert, wird es schwieriger. Wir möchten früh ansetzen, um den Menschen zu helfen. Nehmen wir als Beispiel einen Jugendlichen, der leicht vom rechten Weg abkommt. Er beginnt, Alkohol zu trinken, vielleicht beginnt er zu kiffen. Ein Ladendiebstahl folgt, dann vielleicht ein kleiner Überfall. Wenn wir gleich bei der ersten Auffälligkeit regulieren können, verhindern wir Schlimmeres. Für ihn selbst, und für die Gesellschaft."

Doch ist bei einem Jugendlichen bereits Handlungsbedarf vorhanden, wenn er sich noch in seiner Entwicklungsphase befindet? "Man muss nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen", führt Mrs Thompson aus. "Der vom Weg abgekommene wird zu einem psychologischen Screening eingeladen werden. Erst wenn wir dann echten Handlungsbedarf sehen, kommt eine MPT in Betracht. Für manch einen mag dies bereits die notwendige Kurskorrektur sein, damit er zu einem nützlichen Mitglied der Gesellschaft heranreifen oder auf den richtigen Weg zurückfinden kann." Sie betont ausdrücklich, dass ihr persönlich viel daran liege, dass es bei allen Massnahmen, über die sie sich Gedanken machten, um den Nutzen für alle gehe. 

"Sie können das mit der staatlichen Fürsorge für Kindsgefährdung vergleichen. Wir gehen Hinweisen aus der Bevölkerung nach, sehen nach dem Rechten und verschaffen uns dann so einen Eindruck von der möglicherweise gefährdeten Person. Das ist der eine Bereich der geplanten Präventionskampagne. Der andere Bereich umfasst das psychologische Screening von Menschen, die bereits polizeilich auffällig wurden: Diebe, Schwarzfahrer, kleinere Drogendelikte oder auch Trunkenheit am Steuer, wenn es wiederholt vorkommt. Es geht ja darum, dass niemand irgendwann eingesperrt werden muss. Überlegen Sie einmal, was für eine wunderbare Vision das ist. Wir brauchen keine Haftanstalten mehr, weil wir psychische Krankheiten und Kriminalität schon im Entstehen verhindern können."

Hier muss sicher auch Überzeugungsarbeit auf allen Ebenen geleistet werden, den gesamtgesellschaftlichen Nutzen solcher Präventionsrichtlinien nachhaltig zu vermitteln. Denn um ein solches Vorhaben erfolgreich in die Tat umsetzen zu können, müssen ebenso gesetzliche Weichen gestellt werden. "Ich sehe das als eine Erweiterung der medizinischen Vorsorge an. So wie die regelmässigen Entwicklungschecks bei Kindern, oder wie Vorsorgeuntersuchungen bei Fachärzten. Ein jeder ist um seine physische Gesundheit sehr bemüht, aber auch die geistige Gesundheit ist wichtig. Das unterschätzen viele. Überlegen Sie nur, wie viele Kosten psychosomatische Erkrankungen verursachen. Selbstverständlich muss unser Projekt erst in eine Gesetzesvorlage übertragen werden und dann erfolgreich den Kongress passieren. Wir leben ja in einer Demokratie, auf die wir alle sehr stolz sind. Ich glaube an dieses Projekt. Aus Liebe zu meiner Nation und zu meinen Mitbürgern."

Ein neuer Gesetzesentwurf ist beim Kongress bekanntermassen nicht immer so einfach durchzuwinken. Bisher pflegen Somawell und die Regierung jedoch ein sehr gutes Verhältnis miteinander, das auf eine Zustimmung des Kongresses schliessen lässt. Rechnet die Gesundheitsbehörde daher mit einem frühen Erfolg der angedachten Gesetzeserweiterung? "Selbstverständlich bin ich davon überzeugt, dass alle an der Abstimmung beteiligten Abgeordneten nach bestem Wissen und Gewissen und im Sinne der Wähler handeln, die ihnen ihr Vertrauen gewährt haben. Keine Gesetzesvorlage passiert den Kongress einfach so, Abstimmungen sind das Ergebnis harten Ringens um die bestmögliche Entscheidung. Und ich vertraue auf die richtige Entscheidung. Aber in jedem Fall respektiere ich die Entscheidung. Die Abstimmung ist das Kernstück der Demokratie! Die Gesetzesvorlage liegt dem Kongress in diesen Tagen zur Abstimmung vor."

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